Nach intensiver Suche und über Umwege haben wir im Frühjahr 2010 unsere 31er Raffin Konzertorgel gefunden. Sie besteht aus 68 Pfeifen mit 4 Registern. Die Orgel wurde als eine der ersten vor etwa 30 Jahren gebaut und enthält ein seltenes Glockenspiel. Um beim Arrangieren der Lieder mehr Freiheit zu haben, haben wir einige zusätzliche Töne einbauen lassen. So ist aus der 31er eine 34er Orgel geworden. Unsere Drehorgel funktioniert mit Lochstreifen, also Notenrollen aus Papier.

Und wie kommen die Lieder nun aufs Papier?

Anfangs schien alles ganz einfach zu sein, der schwierigste Teil, nämlich die passende Drehorgel zu finden, war überstanden. Nach mehreren Wochen des Tüftelns und Experimentierens in der Werkstatt wurde aus einer alten Schreibmaschine die erste Stanzmaschine, mit der jedes Loch einzeln ausgestanzt wird. Ein Probelied war in Windeseile arrangiert und wurde sogleich mit Hilfe der neuen Maschine in eine Notenrolle verwandelt. Im Laufe der Zeit haben wir so einige Überraschungen erlebt. Jedes Mal ist es aufs Neue spannend zu hören, wie das Lied nun tatsächlich auf der Drehorgel klingt. Da nur eine begrenzte Anzahl von Tönen zur Verfügung steht, ist das knifflige am Arrangieren oft, gut klingende Ersatztöne zu finden. Das fertige Stück enthält bis zu 10 000 Löcher auf 15 Meter Papier.

Wenn wir auf der Strasse auftreten bekommen wir oft zu hören – da muss man ja nur drehen, das kann ja jeder – stimmt! Schwierig wird es erst wenn es um das Zusammenspiel mit anderen Musikern geht. Die Lieder werden erst einmal ausgiebig mit dem Metronom geübt, dann erst geht es ans Zusammenspielen. Einmal ein bisschen schneller oder langsamer gedreht, schon ist man aus dem Takt und dann wieder hineinzufinden erweist sich allzuoft als große Herausforderung. Da heißt es volle Konzentration, sonst wird aus dem Zusammenspiel ganz schnell ein Gegenspiel…

 

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